durch die wüste

hallo leute,

ja, ja, der blog ist mehr als überfällig. ich habe zwar ein schlechtes gewissen, aber das gewöhne ich mir gerade ab.

ich lebe noch und mir geht es gut.

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aus den grob geplanten 4 wochen für marokko wurden dann doch fast 3 monate. ich hatte eine 90 tage aufenthaltsgenehmigung und ich bin am tag 89 ausgereist. aber ich habe keinen tag davon bereut. marokko ist einfach toll in seiner landschaftlichen vielfalt und den ausgesprochen lieben menschen. ich habe mich sehr wohlgefühlt.

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die letzten wochen war ich vorwiegend am meer, was zwar nicht so spektaklär ist so rein landschaftlch, aber dennoch seinen reiz hat. marokko hat mehr als 2000km küste! meine benzinpumpe blieb dann auch noch im deutschen schnee stecken, so dass ich sie erst am 5 januar in den händen hielt. aber käthi rennt wieder wie sau seitdem. das tut richtig gut wieder ein voll funktionstüchtiges bike zu haben.
ich hatte dann dafür eine sehnenentzündung an der kniescheibe. nichts wildes, also kein meniskus oder so, und nach einer dicken spritze cortison heilte das auch recht zügig ab. gut eine woche bin ich vorwiegend im zelt gelegen, aber es hat mir sehr gut getan mal etwas zur ruhe zu finden. wohl auch ein zeichen meines körpers genau das zu tun.

so gestärkt für neue taten habe ich mir dann ein neues visum für mauretanien holen müssen. das alte war abgelaufen. war auch nicht so schlimm.

dann hat mich mein böser zeltnachbar zum haschischrauchen verführt. wow, warum habe ich das 30 jahre lang nicht mehr gemacht? echt gutes dope hier.

nun bin ich in mauretanien. hier gibt’s weder alkohol noch dope. auch nicht schlimm. hier werde ich mich wohl nicht solange aufhalten. mir fehlt hier etwas die lebensfreude. die leute sind sehr nett, aber es fehlt die unbekümmertheit. es ist halt auch der ärmsten länder der erde. das land besteht defacto nur aus wüste und 2 städten. mein bedarf an wüste ist erstmal gedeckt. oder anders: ich muss sie nicht mehr suchen. das werde ich später mal tun. mit minimalen gepäck, wüstenausrüstung und sicher nicht allein. ausserdem muss ich die wüste schon deshalb nicht suchen, weil sie eh überall ist.

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der grenzübertritt nach mauretanien dauerte insgesamt 27 stunden! das stählt die nerven für zukünftige aufgaben. allerdings war die warterei echt mult-kulti. alles wurde geteilt: bier wein, musik, essen. es war fast eine grosse party mit vielen senegalesen, die auf der heimfahrt sind für irgendeine feier, deren sinn ich nicht so ganz verstanden habe. ich werde mich da mal anschliessen.

also ruft der senegal nach 2500km wüste auf meistens ganz guten strassen. und es gibt noch viel wüsten auf dieser welt. ich würde sie gerne alle mal anschauen. inshallah. aber es wird zeit für etwas üppigere vegetation. (und den regenwald, aber das dauert wohl noch ein bisschen).

ich habe natürlich haufenweise leute kennengelernt. momentan reise ich mit einer gruppe von engländern, die mit autos nicht mehr als 300 pfund nach banjul/bamako fahren. das ganze hat auch einen caritaven hintergrund. die autos werden dann versteigert.. liebe, nette und total verrückte menschen. wir haben sehr viel spass miteinander.

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eigentlich wollte ich das, was ihr gerade gelesen habt, längst hochgeladen haben, aber der upload ging immer schief.
so bin ich mittlerweile in The Gambia angekommen. Senegal gab uns nur 48 stunden für die fahrzeuge. der grenzübertritt dauerte nur rekordverdächtige 3 stunden. angfangs wollten sie € 250 pro fahrzeug. nachdem ich toure kunda kannte und recht hartnäckig blieb, einigten wir uns auf € 50 für die autos und € 20 für das bike. dazu kam dann noch die brückenbenützungsgebühr, der eintritt in den nationalpark und € 10, damit die jungs auch nach dienstschluss noch arbeiten. wie schön ist doch schengen....

die strassen bieten hier so gut wie alle oberfächen. mittlerweile habe ich mehrere hundert km auf wellblech hinter mir und schlaglöcher, die das bike glatt verschwinden lassen. im vorderrad waren alle speichen locker, aber käthi hält sich sonst wacker.

so auch ich. ich habe massiv abgenommen und fühle mich gut damit. ich falle abends total fertig ins bett (oder besser schlafsack) und wache morgens auf und fühle mich stark für den tag. gutes gefühl das!. und wenn ich durch die wüste brettere, fühle ich mich wie dennis hopper in easy rider. ich brülle dann born to wild in meinen helm (hört allah sei dank keiner) und fühle mich grossartig. diese reise fordert meine ganze kraft, aber sie gibt sie mir auch 10 fach wieder zurück. es geht mir immer besser.

hier ist afrika so wie ich das immer vorgestellt habe.ich sitze unter palmen und kaffebraune schönheiten servieren mir kühle drinks. nun, die schönheiten sind manchmal auch ebenholzschwarz und es sind auch männer darunter, aber sonst....... ich bin in einem touristenhotel abgestiegen und geniesse für ein paar tage diesen luxus.

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die menschen hier sprühen vor lebensfreude. farbenprächtige kleider, überall lachende gesichter (vermutlich wirke ich mit meiner montur auch ziemlich lächerlich auf sie), überall reggay, das ganze land schwingt in diesem rhythmus. das gambische gras ist auch nicht zu verachten. es gefällt mir hier sehr gut.

diesmal etwas textlastig. das nächste mal gibt es wieder mehr bilder, wenn ich sie mal sortiert habe.

viele Grüße aus the smiling coast gambia

euer jens